2. Herren: Historisch!

Von der reinen Papierform her sollte TTC Winden II ein Stück schwächer sein, als das am 1. Spieltag so deutlich besiegte Golzheim, auch wenn berücksichtigt, dass Golzheim nicht komplett war – und Winden nun erstmals alle mann an Bord hatte.

Die GFC-Aufstellung war sehr ähnlich zum ersten Spiel – allein Peter Kieven fehlte und wurde durch Patrick Zeiß ersetzt. Das Saisondebüt der planmäigen Nummer 1 – Helmut Franz – steht weiterhin aus.

Doch es wurde frühzeitig klar, dass sich Tischtennis trotz TTR-Werten und SimTT nicht ausrechnen lässt. Und das ist auch gut so! Wer dabei war, erlebte so manches, was man in Tischtennsispielen nicht alle Tage sieht.

Es begann schon in den Doppeln nicht so gut: Neben der „Zufallskombi“ Merx/Zeiß (1:3 nach einem 14:12 im ersten Satz gegen Ruland/v.Straten) unterlag auch das „Spitzenduo“ Fährmann/Pauli (7:11 im 5. Satz gegen Boltersdorf/Bonn).

Den Super-GAU im Doppel verhinderten Sliwinski/Gerhards, die es gegen Heinrichs/Laufenberg bis zum 13:11 im 4. Satz aber auch spannend machten.

Währenddessen Handyklingeln in der Halle – ja, ja, die Jugend heutzutage – doch, welch Überraschung: Konni Pauli eilt zu seiner Sporttasche … wenn der nun hier telefoniert, ist das wohl nicht ohne Hintergrund. Und in der Tat: Im Anschluss sagt er, dass er aufgrund einer familiären „Notsituation“ nach Hause muss – immerhin könne er aber noch seine beiden Einzel absolvieren, wenn er diese direkt spielen könne.
Und er beeilte sich: Sieben Sätze brauchte er, um seine beiden Gegner van Straten und Bonn deutlich zu schlagen (nicht ohne dass sein Handy während des Spiels ein weiteres Mal klingelte und aufgrund der Situation auch genommen werden musste …); die Bitten, als zum Schlussdoppel Eingeplanter gegebenenfalls noch einmal zurückzukehren, wies er mit einem „heute nicht mehr“ zurück …

Rainer Fährmann ging angesichts des 4:0-Saisonstarts seines Gegenübers Ruland (gegen beachtliche Gegner) mit großem Respekt als selbsternannter Außenseiter an den Tisch – und ließ dann in den ersten beiden Sätzen nur drei und fünf Gegenpunkte zu. Der dritte Satz war zwar deutlich knapper, aber das 14:12 beendete das Spiel und sorgte für den Ausgleich.

Stefan Merx konnte nach verlorenem 1. Satz gegen Boltersdorf zwar ausgleichen, aber danach war nicht mehr viel drin. Immerhin konnte er in einer Satzpause verhindern, dass der abreisende Pauli wegen Automangel auch noch Rainer Fährmann mitnimmt …

Ein „hammerhartes“ Spiel dann zwischen Markus Sliwinski und Roland Bonn – zweimal wurde Satzführung des Gastgebers ausgeglichen; und dann schlug der Fünf-Satz-Fluch wieder zu. Da der Schreiber dieser Zeilen zu dieser Zeit noch selbst spielt, kann er über die Verteilung der Matchbälle nichts Genaues sagen, aber 13:11 für Bonn zeigt einen aus Sliwinskis Sicht ziemlich unglücklichen Ausgang.

Patrick Zeiß gewinnt gegen Heinrichs zwar einen Satz mit 11:2, doch in den anderen Sätzen reichte es nicht – da hilft auch das Ballverhältnis von 36:35 nicht … Schade!

Zeitgleich gingen nun Gerhards (gegen Laufenbarg) an Tisch 1 und Merx (gegen Ruland) an Tisch 2.

Jürgen Gerhards macht „kurzen Prozess“ und siegt in drei Sätzen.

Derweil an Tisch 2: Satz 1 nähert sich seinem Ende – das ein gutes für den GFC-Spieler sein wird (11:6).

Tisch 1: Rainer Fährmann ist zwei Sätze lang gegen Boltersdorf völlig chancenlos, gewinnt dann den dritten, um im vierten dann doch gratulieren zu müssen.

Tisch 2: Satz 2 geht in die entscheidende Phase (hätte jemand mitgestoppt, wäre schon längst ein Rükschlagzähler im Einsatz gewesen) … wieder 11:6 fürden GFC-Spieler, dem fortan schon im Kopf herumgeht, wie er die „Tatsache“, dass Ruland nach seinem starken Saisonstart heute zweimal verliert, in seinem Bericht verpackt …

Am Rande der Bande: Das größte Comeback seit Lazarus … oder so ähnlich: „Heute-nicht-mehr“-Konni ist wieder aufgetaucht. Die junge Enkelin konnte gesund und munter wieder ins heimatliche Nest gebracht werden – und so stand der Opa für das Schlöussdoppel doch wieder zur Verfügung. Glücklicherweise war sein partner noch nicht zum Duschvergnügene verschwunden …

Neue Paarung an Tisch 1: Sliwinski gegen Bonn – Satz 1 für den GFCler, aber dann leider kein weiterer Satz mehr.

An Tisch 2: Matchbälle!! Stefan Merx hat die Chance, den gestressten Schiri zu erlösen – aber Ruland wehrt sich, etwas zu viel – 11:13 aus Gürzenicher Sicht. Der Schiri wird dennoch ausgetauscht (oder war der Schiriwechsel schon einen Satz früher? Na, egal …).
Die schweißtriefenden Spieler hätten sich auch gern nochmal abgetrocknet, nur was das mit den ebenso nassen Handtüchern schon längst nicht mehr möglich

Tisch 1: Ein Fünf-Satz-Match zwischen Jürgen Gerhards und Heinrichs – mit abwechselndem Satzgewinn. Glücklicherweise hatte Gerhards mit „Gewinnen“ begonnen und konnte somit mit dem 3:2 den Fünf-Satz-Fluch der Zweiten besiegen …

Durch das lange Spiel an Tisch 1 war der Rhythmus etwas gestört: An Tisch 2 war mehr als ein Satz vergangen … Mitte des 4. Satzes war der Gürzenicher Kapitän aufgrund eines Wadenkrampfes zu Boden gegangen, doch dank sportlich fairer Hilfe seines Gegenübers konnte es nach kurzer Pause weitergehen – allerdings war der Rückstand in Satz 4 nicht mehr aufzuholen, und die Hoffnung ruhte auf dem 5. Satz, der – als an Tisch 1 die nächste Paarung startete – auch schon bei 9:8 (oder so ähnlich) angekommen war.

Es folgte auch in Satz 5 die Matchballchance für Merx, die aber wieder nicht genutzt wurde – so kam es (wie in der Vorwoche) zu einer Zwei-Punkt-Niederlage im 5. Satz: 11:13.

Am Nebentisch war bis dahin bereits ein 8:4 erreicht – Patrick Zeiß spielte gegen Laufenberg – der Gesamtstand war jedoch leider 6:8 aus Gürzenicher Sicht; nur aufgrund des zurückgekehrten Pauli gab es noch Hoffnung auf Punktgewinn.
Nach einem knappen 12:10 zu Beginn legte Zeiß zwei weitere gewonnene Sätze nach; und somit hatte das Schlussdoppel dann tatsächlich noch die erhoffte Bedeutung.

Fast unpassend zur Gesamtsituation ließen Fährmann und „Rückkehrer“ Pauli gar keine Spanmnung aufkommen und überließen (dem möglicherweise durch das gefühlte 2-Stunden-Match geplätteten) Ruland und van Straten in drei Sätzen nur 14 Punkte.

Am Ende also ein 8:8, dass trotz der wohl vorhandenen „Favoritenrolle“ gefeiert werden konnte – und für alle Beteilgten wohl eine Partie, die man nicht ganz so schnell vergisst.

Da das Spiel so deutlich über die 23-Uhr-Grenze andauerte, war die „Nachsitzung“ im geselligen Anbau etwas kürzer, aber dennoch ein Dankeschön hierfür an die fairen Gastgeber.

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