…ist vielleicht ein etwas dick aufgetragen, aber ein bisschen historisch konnte man das Pokalendrundenturnier auf Kreisebene am 28.01.2023 aus Sicht des gastgebenden Vereins TTC Gürzenich schon bezeichnen. So standen doch am Ende zwei Teams mit den heimischen Farben beim Höhepunkt des Tages, dem Herren A-Pokalfinale, auf dem Spielberichtsbogen. Dazu handelte es sich gleichzeitig um das letzte Mal, dass das Turnier in dieser Form vor der sich im Sommer vollziehenden WTTV-Strukturreform auf Ebene des Kreises Düren stattfand.
Doch der Reihe nach: Im A-Pokal hatten sich – und das war schon ein Novum – zwei Gürzenicher Teams für das Halbfinale qualifiziert. Im ersten Spiel trat das Team von Gürzenich A mit gleich vier Spielern gegen das Team von Kreuzau A an. Gegen Karl Küpper und seine starken Jugendlichen setzte man sich souverän mit 4:1 durch, nur das Doppel ging an die Gäste. Es punkteten im Einzel Sebastian Mohr, Thomas „Toni“ Franz und gleich doppelt Matthias Mees in teils ganz knappen Begegnungen.
Im anderen Halbfinale trat die B-Vertretung mit „Käpt’n“ Markus Sliwinksi aus der 2. Mannschaft und zwei „Ergänzungsspielern“ aus der 1. Mannschaft an, die in der Pokalsaison noch nicht aktiv waren. Dabei profitierte man davon, dass die starke Pokaltruppe aus Lucherberg ausnahmsweise mal nicht mit den „auf dem Papier“ besten Spielern antreten konnte. Trotzdem entwickelte sich ein heißer Kampf über fast drei Stunden an einem Tisch gegen die Freunde vom Indemann, denen man mit der 1. Mannschaft erst wenige Tage zuvor in der Meisterschaft gegenüberstand. So lag man nach dem Doppel schon mit 1:3 zurück und stand am Rande des Ausscheidens, dabei war eine ganz knappe Spielverlust von Markus im Auftakteinzel gegen den hohen Favoriten Richard Stahl mit 14:16 im Entscheidungssatz. Doch in der zweiten Einzelrunde drehten die Gürzenicher auf und jeder der drei konnte bei der Aufholjagd mit mindestens einem Einzelsieg zum umjubelten 4:3 beitragen. Dabei auch Mike Strate mit einem souveränen 3:0-Erfolg gegen Richard, den er auch in der Meisterschaft kürzlich schon erfolgreich „abkochen“ konnte. Gleich zwei Einzelsiege ohne Satzverlust steuerte Marc Schubert bei, dem diese Ergebnisse nach durchwachsener Bilanz in der Meisterschaft sichtlich gut taten.
Damit war das große Finale aus Gürzenicher Sicht und der sichere Titel für den Ausrichter perfekt. Die B-Vertretung hielt sich dann im Endspiel dezent zurück und überließ den großen Erfolg und damit die Lorbeeren brav dem A-Team, für das im Finale im Einzel Denis Krahe, Sebastian und Toni sowie das Doppel Denis und Matthias der Favoritenrolle gerecht wurden und sich verdient feiern lassen konnten.
Parallel standen sich in einem heißen Kampf an den Nebentischen im B-Pokal die Vertretungen des früheren Europapokalsiegers TTC Jülich sowie die „Ein-Familien-Mannschaft“ Marx aus Obermaubach gegenüber. Nach emotionalem und extrem knappem Ausgang im letzten Einzel setzten sich die Herzogstädter mit 4:3 durch. Ein Glückwunsch auch hier an die Sieger!
Begonnen hatte der Tag schon am frühen Vormittag mit der Ausrichtung des Jugendturniers. Auch hier waren die Gürzenicher mit mehreren Teams aktiv. Das U15-Team mit Sebastian, Benjamin und Nils hatte nach dem Freilos in der ersten Runde gleich eines der beiden Jülicher-Teams – gegen Benner, Windisch und Alfatafta konnte aber leidglich Sebastian einen Zähler holen. In der Trostrunde trafen unsere Jüngsten dann nochmals auf Jülich – aber mehr als zwei Sätze waren nicht zu holen. Durch einen kleinen Planungsfehler und träge anlaufende Gegner, war die Wartezeit an der Stelle leider etwas zu lang geraten… Am Ende fanden sich dann auch beide Jülicher Teams mit Kreuzau im Sandwich auf den ersten drei Plätzen wieder.
Für die U19 lief es anfangs ein wenig besser: Kilian Weber, Tim und Leon fertigten Wollersheim regelrecht ab und gingen ohne Satzverlust ins Halbfinale. Gegen Kreuzau drehte sich das Blatt und lediglich Leon konnte einen Satz ergattern – was der Mannschaft ein wenig den Auftrieb nahm. Gegen Gey in der Trostrunde konnte dann auch nur Leon punkten. Auch für die Junioren hat es damit dann nicht zu Treppchenplatz gereicht – dafür konnte das reguläre Meisterschaftsspiel in Gey in der folgenden Woche aber grandios gewonnen werden.
Den Aktiven und Zuschauern konnte man auch dieses Mal wieder eine ausgezeichnete Organisation des gesamten Turnierablaufes incl. Cafeteria mit breitem Angebot und volkstümlichen Preisen bieten. Hierzu gab es verdientermaßen viel Lob der anwesenden Gäste. Neben der Arbeit für den Vereinsvorstand und die weiteren Helfer, denen ein herzlicher Dank gebührt, kam am Ende ein bisschen Wehmut auf nach der letzten Ausgabe dieses Turniers in der bekannten Form. Dies wurde aber von der Partystimmung nach dem Pokalsieg nach dem Traumfinale bei Weitem überstrahlt.