Schüler B: Aufbauklasse oder doch eher Talentklasse?

In der Schüler-B-Aufbauklasse haben wir die Halbzeit der Doppelspielrunde erreicht, d.h. man hat jetzt gegen alle Mannschaften jeweils einmal gespielt. Und nach diesen ersten Spielen kann man schon zur Erkenntnis kommen, dass diese Spielklasse weniger eine „Aufbauklasse“ (für Anfänger), sondern eher eine „Talentklasse“ für sehr begabte B-Schüler darstellt.
Vom Niveau, das im Vergleich zur vergangenen Rückrunde wieder deutlich zugelegt hat, entspricht die Klasse in etwa dem unteren Paarkreuz der 1. Schüler(-A)-Kreisklasse, wo wir ja auch mit 2 Mannschaften vertreten sind, so dass man das wirklich ganz gut vergleichen kann.

Vor Saisonbeginn hatten wir etwas Skrupel, mit Lukas Roeb und Johannes Lürgen eine verhältnismäßig starke Mannschaft (mit Erfahrung aus der letzten Saison) ins Rennen zu schicken, da wir hier doch eine sehr deutliche Überlegenheit vorausgesehen hatten. Dieser Rolle ist die Mannschaft sicherlich auch bisher gerecht geworden und steht noch ungeschlagen an der Tabellenspitze. Aber mit deutlich mehr Mühe als erwartet: kaum ein Spiel konnte ganz locker gewonnen werden. Zwar war Lukas Roeb im Einzel noch nicht zu bezwingen, und auch Johannes Lürgen hat eine positive Bilanz zu Buche stehen. Dennoch muss in fast jedem Spiel richtig gekämpft werden. Vor allem das letzte Spiel gegen TV Huchem-Stammeln konnte nur haarscharf mit 3:2 gewonnen werden.

In unserer 2. Schüler-Mannschaft haben wir einige wirkliche Anfänger an den Start gebracht, die vorher nur etwas Spielpraxis bei Minimeisterschaften erworben hatten. Kinder, die seit einem knappen Jahr trainieren und zum Teil sicherlich auch Talent mitbringen. Aber die Mannschaft ist zum Teil völlig überfordert und wurde an diesem Wochenende von Huchem-Stammeln und auch Koslar wieder jeweils mit 0:5 von den Tischen geschickt. Auch die Einzelbilanz (3:25) und die Doppelbilanz (0:7) sprechen eine sehr deutliche Sprache. Zwar spielen in fast allen Teams dieser Klasse tatsächlich wirkliche Neulinge. Aber das, was man z.B. in Jülich als „unerfahrene Anfänger“ bezeichnet, ist sicherlich kein Maßstab für durchschnittliche Vereine. In allen Mannschaften dieser Gruppe (z.B. auch bei Huchem-Stammeln) spielen fast ausschließlich überdurchschnittlich begabte Talente. Einen wirklich mal etwas schwächeren Spieler oder gar einen richtigen Anfänger konnte man in dieser Gruppe jedenfalls bisher kaum, bis gar nicht beobachten.
Und für die schwächeren Teams wirken sich natürlich auch die Doppelspieltage ziemlich ungünstig aus. Die Kinder gehen Woche für Woche mit 4 Einzel und zwei Doppelniederlagen erfolglos und enttäuscht vom Tischtennis nach Hause. Und als Trainer kommt man schon in die Kritik, ob man die Kinder zu schnell überfordert und im Training nicht gut genug für diese Einsätze vorbereitet.

Da stellt sich wirklich die Frage, wo soll man diese Kinder denn spielen lassen? Hat denn kein anderer Verein „richtige“ Anfänger? Diese Tendenz war ja auch bei der Kreismeisterschaft bereits eindeutig erkennbar, wo nur noch wenige Vereine mit wenigen Kindern an den Start gehen, aber allesamt für das jeweilige Alter schon extrem stark. Der Tischtennissport entwickelt sich (zumindest in unserem Kreis) im Jugendbereich jedenfalls immer mehr zu einer gezielten Talentförderungssportart und weg von der breitensportlichen Ausrichtung. Irgendwo auch sehr schade.

Bei diesem Spielniveau müssen wir jedenfalls ernsthaft darüber nachdenken, die Kinder (mit „Normalbegabung“) demnächst ein Jahr länger bei Minimeisterschaften mitspielen zu lassen und dann eher direkt in die 2. Schüler-Kreisklasse einzubauen.

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