1. Jungen: Aufstiegschance und Personaldilemma

Unsere neuformierte 1. Jungen-Mannschaft steht nach bereits 6 siegreich absolvierten Spielen unangefochten auf dem ersten Platz der Jungen-Kreisliga. Allerdings ist der Aufstieg zu Halbserie noch keineswegs sicher, da dafür auf jeden Fall noch die beiden schweren Heimspiele gegen TTC Jülich IV und TTC Mersch-Pattern erfolgreich über die Bühne gebracht werden müssten, was auf keinen Fall einfach wird.  Denn trotz klarer Siege, wie zuletzt zweimal 9:1 gegen TTC Winden und gegen TTF Koslar, ist das in dieser Spielklasse keineswegs ein Spaziergang. Die gegnerischen Mannschaften sind zum Teil sehr stark besetzt und verlangen unseren Jungs eine Menge ab. Umso höher muss man die durchweg positiven Einzelbilanzen unserer Jungen bewerten. Man muss allerdings auch zugeben, dass der erste Platz vermutlich ohne die regelmäßigen Einsätze von Emre Topal nicht erreicht worden wäre. 

Und darin liegt auch das Dilemma der Mannschaft. Vor allem aufgrund der zahlreichen Einsätze im Herrenbereich hatten Marius und Emre in der Sommerpause erklärt, im Jugendbereich nicht mehr regelmäßig bzw. nur noch im absoluten Notfall spielen zu wollen. Dadurch mussten wir letztendlich auch unsere Spielberechtigung in der Jungen-Bezirksklasse aufgeben.
Allerdings ist unsere Jungen-Mannschaft auch in der Kreisliga ein Stück weit auf die beiden angewiesen, da neben den 4 übrigen Stammspielern Lukas, Jonas, David und Nils ansonsten nur noch Schüler als Ersatz zur Verfügung stehen würden. Und die Schüler sind in ihrer Mannschaft mit zur Zeit nur 5 Aktiven auch eher knapp besetzt und sicherlich überwiegend eher weniger an zusätzlichen (aus Sicht der Schüler) „schweren Einsätzen“ in der Jungen-Kreisliga interessiert.

Der weitere Saisonverlauf kann also durchaus noch sehr kompliziert werden: Steigt die Mannschaft zur Halbserie wieder in die Bezirksklasse auf, wäre man in der Rückserie noch mehr auf Einsätze von Emre (oder Marius) angewiesen, um dort mithalten zu können. Würde man dauerhaft auf die beiden verzichten, könnte man zwar sicherlich in der Kreisliga weiterhin gut mithalten, hätte aber mit Sicherheit regelmäßige Personalprobleme.

Diese Situation trat z.B. beim Heimspiel gegen den TTC Winden ein. Auf besonderen Wunsch der Sportkameraden aus Winden war dieses Spiel auf den gleichen Abend des Herren-Spieles Gürzenich II gegen Winden II verlegt worden. Geplant war dieses Spiel von 17:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr und wäre damit locker vor Beginn des Herrenspieles fertig gewesen. Und eigentlich sollte zu dieser Zeit an einem Freitagabend auch immer genügend Personal für ein Jungen-Spiel zur Verfügung stehen. Aber womit keiner rechnen konnte, trat natürlich ein: David meldete sich kurzfristig krank, Schüler-Ersatzmann Eugen stand nicht zur Verfügung und Emre hatte sich im Laufe der Woche noch für ein Auswärtsspiel der 1. Herren-Mannschaft ab 19:00 Uhr bei Heimbach Düren verpflichten lassen. Und zu allem Überfluss konnte das Jugendspiel auch erst verspätet beginnen, da Emre noch „technische Probleme“ mit seinem Schläger hatte. Also „perfekte Voraussetzungen“ für ein Top-Spiel in der Jungen-Kreisliga. Es ist eigentlich ein Wunder, dass wir unter diesen Voraussetzungen dieses, in fast allen Begegnungen sehr ausgeglichene Spiel mit 9:1 gewinnen konnten und dabei alleine 3 Spiele mit 13:11 im 5. Satz gewinnen konnten. Durch die engen Spiele dauerte das Spiel natürlich auch noch mal deutlich länger als gewohnt, fast bis 19:30 Uhr, so dass Emres Einsatz in der 1. Herren-Mannschaft nicht mehr zu realisieren war. Was sicherlich für alle Beteiligten nicht erfreulich war und auch zu Unverständnis gegenüber der Jugendplanung führte. Immerhin konnte Emre im Anschluss dafür der 2. Herren-Mannschaft noch erfolgreich helfen, das Unentschieden zu retten.

Aber man sieht daran wieder einmal, dass die Regelung, dass Jugendspieler frei im Herrenbereich eingesetzt werden können, sich in der Praxis für den Jugendbereich durchaus auch sehr nachteilig auswirken kann. Jugendinteressen sind dann plötzlich nachrangig oder gute Jugendliche werden doppelt und dreifach verpflichtet. Die Jugendarbeit wird dadurch nicht einfacher, da man nicht nur die Jugendlichen bei der Stange halten muss, sondern zusätzlich auch noch Herren-Mannschaften im Blick behalten muss. Das ist zum Teil organisatorische Schwerstarbeit, die im Jugendbereich geleistet werden muss, was nach außen keiner mitbekommt.

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